Dienstag, September 13, 2005

ein letztes Highlight

Unglaublich, eine Stunde bevor ich das letzte Mal die Firma verlassen habe, fragt mich Frau Personalchefin ob ich auch alle Projekte usw. übergeben habe und das ich noch mein Equipment abzugeben habe. Schließlich müsse man ja ein professionelle Übergabe machen. Betrachten wir uns das mal genauer:

Das, und an wen, ich meine Projekte übergeben soll wurde mal so nebenbei von meinem Chef kurz vor seinem Urlaub erwähnt. Danach hat das kein Schwein mehr interessiert! Das ist zwar auch scheiße und wird garantiert noch zu Problemen führen, ist hier aber nicht der springende Punkt. Was erwartet die Frau, die ein paar Tage vorher u.a. mir vorgeworfen hat das wir Angestellten den Karren in den Dreck gefahren haben, was ich da sage?
"Na klar, alles geregelt" (oder zu deutsch: "Nein, fickt euch alle ins Knie. Geradezu unglaublich wie egal mir das ist!") war natürlich meine Antwort!
Und selbst wenn ich noch so motiviert gewesen wäre, wie will diese Frau, die ursprünglich als Sekretärin gearbeitet und dann irgendwie in die Chefetage eingekauft hat, irgendwas im Bereich IT Projekte entscheiden, planen oder überhaupt verstehen?! Nun es war ja schon immer so das der kleine Soldat seine begrenzte Verständnismeßlatte nicht an den Befehlen seines Generals anzulegen hat. Und wahrscheinlich kann jeder, und sei es auch jemand der eigentlich nur eine kleine Sekretärin ist die Klopapier und Kaffee für die Firma kauft, mit genug "Professionalität" jegliche Inkompetenz in Menschenführung und Kenntnissen wie zB der Informatik ausgleichen. Es ist doch ein beruhigendes Gefühl zu wissen das da Frau Ex-Sekretärin den Karren professionell aus dem Dreck fährt. Schließlich muß man als Chef den Angestellten, diesen Maden im Fleisch der Geschäftsleitung, zeigen wo der Hammer hängt!

Schön war auch mein "Equipment":
Auf meinen verständnislosen Gesichtsausdruck hin wurde mir denn erklärt das damit nicht etwa ein Firmenlaptop, Firmenwagen und/oder Firmenhandy gemeint ist. (Nicht das ich über sowas verfügt hätte) Nein wer ganz professionell ist, der bezeichnet damit auch diesen netten kleinen Chip mit dem man bei uns ein- und ausbuchen sowie die Firmentür öffnen kann. Ich glaube das muß man nicht weiter kommentieren.

Zu guterletzt noch etwas das ausnahmsweise eigentlich ihr Sachgebiet ist:
Überrascht wurde ich da von Frau Personalabteilung gefragt warum ich denn noch da wäre, schließlich hätte ich schon Urlaub. Dumm nur das die selbe Personalabteilung mir diesen Termin (Dienstag der 13te) als letzten Arbeitstag genannt hatte und wenn ich mich richtig verhalten hätte und nicht mehr gekommen wäre, Frau Personalchefin dieses überaus wichtige Gespräch mit mir gar nicht hätte führen können. Ist schon peinlich wenn man es als Personalchefin, mit professioneller Verwaltungssoftware, nicht schafft seine 30 angestellten Maden im Überblick zu behalten.
Ich war also selber überrascht als ich Montags feststellte das unsere Software mich schon auf Urlaub gesetzt hatte. Da ich aber einige Minusstunden auf dem Gleitzeitkonto hatte und eine paar Sachen im HFK Projekt sogar noch zu Ende bringen wollte, ging ich also Mo und Di noch in die Firma. Das der Frau zu erklären war schon etwas schwer, da diese weder verstand das ich das mit meinem Chef nicht abgeklärt hatte (wie auch, er ist ja im Urlaub), noch das ich, Made, das selber entschieden hatte und das die zwei übrigbleiben Urlaubstage ja dann wunderbar mit den 16 Minusstunden verrechnet werden könnten. Überhaupt war dieses ganze hin und her ein wenig viel..
Gut, vielleicht verlange ich da ja auch zuviel, schließlich soll es professionell zugehen und nicht flexibel. Flexibilität wird ja sowieso überbewertet und ist in Zeiten in denen es einer Firma schlecht geht mehr als unangebracht! Will man diese Dinge philosophisch betrachten, kann man das als beginnende Leichenstarre deuten.

Mal sehen wann da ganz professionell Insolvenz angemeldet wird.